Herzenswunsch-Fahrt nach Venedig – Stadt der 400 Brücken war für Rollstuhlfahrerin nicht einfach

Eine Herausforderung der sich die Malteser der Ortsgliederung Deggendorf, Elisabeth Aigner und Ulli Weniger stellten, begleitet von Manuela Neugebauer, die Bezugspflegekraft von Petra. Petras Sohn reiste mit dem Zug an, da im Herzenswunsch-Krankenwagen wegen des Gepäcks kein Platz mehr war. Donnerstagfrüh ging es mit dem neuen Herzenswunsch-Krankenwagen der Malteser Richtung Italien. „Wir kamen schnell voran. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, eine größere Pause brauchten wir nicht zu machen, da unser Fahrgast meistens schlief. Unser Fahrstil konnte also gar nicht so schlecht sein“, berichtet Ulli Weniger schmunzelnd.  So traf der Herzenswunsch-Krankenwagen kurz vor 16:00 Uhr an der FerryBoat-Station von Venedig Tronchetto ein und kam 35 Minuten Fahrzeit durch den Kanal von Giudecca am Hotel an. Diese erste Fahrt vermittelte schon mal die ersten Eindrücke von Venedig. 

Die Vorbereitungen solch einer Reise erforderte dieses Mal einige Überlegungen und Planungen. Venedig ist nicht so einfach mit einem großen Krankentransportwagen erreichbar. „Daher entschieden wir uns für ein Hotel auf dem Lido di Venezia. Es musste behindertengerecht sein und eine größere Parkmöglichkeit dabeihaben. Die Anbindung an das Wassertaxi, also Vaporetto, sollte auch nicht zu umständlich sein,“ fasst Weniger die Überlegungen im Vorfeld zusammen.  Letztlich bedurfte auch die Besichtigungs-Tour auch etwas Planungsaufwand, da in Venedig mit Rollstuhl nicht alles erreichbar ist. 

Durch die Unterstützung eines Malteser-Freundes von Ulli Weniger auf Pellestrina fand sich ein entsprechendes Hotel, dass diese Kriterien erfüllen konnte. Der Anleger der Boote direkt über die Straße, ein abgesperrter Parkplatz neben dem Hotel und ein einigermaßen behindertengerechtes Zimmer, dass sich nach einigen Umzügen innerhalb des Hotels auch noch fand. In Italien gestaltet sich das nicht immer so einfach. Die deutschen Standards in diesem Bereich werden strenger gehandhabt.  

Am nächsten Tag startete die Besichtigungstour, die Ulli Weniger realistisch schildert: „Wir wollten den Canal Grande hinauf bis zum Bahnhof und dann in die Straßen von Venedig eintauchen. Was das mit Rollstuhl in Venedig bedeutet kann sich jeder vorstellen, der schon einmal in Venedig war. Zumal dann einige Anlegestellen der Wasserbusse wegen Aqua Alta, sprich Hochwasser, nicht, oder nur über Stege zugänglich waren. Aber auch das schafften wir!“ Unzählige Brücken! Teilweise konnte Petra diese mit Unterstützung selbst laufen, oder das Herzenswunsch-Team zog sie samt Rollstuhl mit vereinten Kräften darüber. Rialtobrücke, Marcusplatz und auf den Lido zurück. Mittlerweile war es 18 Uhr. Ein ganzer Tag Venedig, alle Highlights gesehen.  

Beim Abendessen „Lagebesprechung“. Was wünscht sich der Fahrgast für den nächsten Tag? 

Petra wollte gern nach Murano, wenn möglich in eine Glasmanufaktur und zusehen, wie das berühmte Muranoglas entsteht. Auch noch einmal auf den Marcusplatz einen Kaffee trinken und den Leuten zusehen. Gern erfüllten die Malteser ihr diese letzten Wünsche.  

Tags darauf ging es gegen 10 Uhr wieder Richtung Heimat.  Um 21:15 Uhr kam Petra wieder wohlbehalten im Hospiz an. Für alle, sowohl für Petra, als auch für die Malteser, waren das sehr ereignisreiche Tage! „Der neue Herzenswunsch-Krankenwagen hat sich für die lange Fahrtstrecke bestens bewährt und wartet auf zukünftige Einsätze. Vielleicht diesmal mit weniger Brücken“, merkt  Weniger augenzwinkernd an.   

Wer den Herzenswunsch-Krankenwagen unterstützen will, kann gerne spenden:  

Pax-Bank eG IBAN: DE79 3706 0120 1201 2186 55 BIC: GENODED1PA7 Stichwort: “Herzenswunsch” 

Falls Sie jemanden kennen, der einen letzten großen Herzenswunsch erfüllt bekommen möchte, weil ihm nicht mehr viel Zeit bleibt, dann können Sie gern mit Ulrich Weniger, dem Koordinator des Herzenswunsch-Krankenwagens Kontakt aufnehmen und die Machbarkeit mit ihm besprechen. 
Tel. 0991 296 90 155 oder Mobil 0151/111 80 375. 

 

Alle Fotos: Malteser/Elisabeth Aigner 

 

 

 

 


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